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Kirche und Nationalsozialismus

Immer wieder kann man in Diskussionen den Vorwurf hören, die Kirche habe nichts gegen die Nazis getan. Natürlich kann ich im Rahmen dieser Seite keine historische Dokumentation bieten. Wer über den Schlagwörtern aus Zeitungen und Fernsehen stehen will, muss sich schon der Mühe des Studiums einschlägiger Literatur unterziehen. Ich möchte nur einige Akzente setzen, die die Thematik anleuchten und vielleicht zum Nachdenken anregen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass von allen im KZ Dachau internierten 2800 Geistlichen 95 % katholischer Konfession waren. Wer hat also etwas gegen die Nazis getan? Auch die ungerechtfertigten Vorwürfe gegen Papst Pius XII., nichts für die Juden getan zu haben, erscheinen in einem neuen Licht, wenn man liest, was der jüdische Theologe und Historiker Pinchas Lapide schreibt: "Die katholische Kirche ermöglichte unter dem Pontifikat von Pius XII. die Rettung von 700 000, wahrscheinlich sogar 860 000 Juden vor dem gewissen Tod von den Händen des Nationalsozialismus." Nach seiner Schätzung verdanken von den etwa 950 000 Juden, die das nationalsozialistische Massaker überlebten, ca. 70 - 90 % ihr Leben Maßnahmen von katholischer Seite.

 

Wenn man Vergleiche mit irgendeiner Institution, Religionsgemeinschaft oder den weltanschaulichen Gegnern des Nationalsozialismus anstellen will, wird man feststellen, daß die katholische Kirche bei allem partiellen Versagen doch noch weitaus am besten abschneidet. Die Geschichtswissenschaft ist sich in diesem Urteil absolut einig. Und dennoch werden die schlimmen Vorwürfe gegen Pius XII. und die Katholische Kirche selbst heute noch aufrecht erhalten. Die eigene Schuld wälzt man auf einen kreierten Sündenbock. [zum Artikel]

 

Kreuzzüge

Eines der häufigsten Missverständnisse ist die Vorstellung, die Kreuzzüge seien ein unprovozierter Angriff von Seiten Europas gegen die islamische Welt gewesen. In Wirklichkeit stand die Eroberung Jerusalems durch die Muslime im Jahr 638 am Anfang jahrhundertelanger Angriffe von Seiten des Islam, und die Christen im Heiligen Land sahen sich einer Spirale der Verfolgung ausgesetzt, die zu eskalieren drohte. [Artikel]

 

Dunkle Kapitel

Niemand wird leugnen, dass es auch in der katholischen Kirche dunkle Kapitel in der Geschichte gegeben hat. Aber warum eigentlich nicht? Es ist eine falsche Annahme, die Kirche dürfe nur dann Ideale verkünden, wenn sie diesen Idealen auch selbst entspricht. Die Kirche ist aber keine moralische Lehranstalt. Sie begann ihre Geschichte in dieser Welt nicht mit dem Ruf: Wir haben eine Super-Moral entwickelt. Bei uns ist alles echt sittlich. Nein, der Ruf, der von der jungen Kirche zu hören war ist bis heute derselbe: Er ist auferstanden. Der da kam und sagte, er sei Gottes Sohn, ist aus dem Grab erstanden. Er ist der Messias. Wer ihm folgt, über den haben Sünde und Tod die Macht verloren. Eine Kirche, zu deren grundlegendsten Glaubenssätzen die Lehre von der gebrochenen Natur und der Sündhaftigkeit des Menschen gehört, kann es nicht erschüttern, dass es diese Sündhaftigkeit auch in ihren Reihen gibt. Das Projekt der "schönen heilen Welt" ist kein christliches. Die Terrorregime des 20. Jahrhunderts wollten eine neue Welt bauen, und sie lieferten Umerziehungslager und Konzentrationslager gleich mit. Auch die Kirche will die Menschen zum Guten führen, aber freiwillig. Und deshalb hat die Sünde ihren Platz in der Kirche, allerdings mit der eindringlichen Mahnung des Herrn: "Geh und sündige in Zukunft nicht mehr."

 

 
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